Beschreibung
Die Geschichte war und ist eine Aneinanderreihung von Krisenzeiten. Jürgen Brôcans neuer Gedichtband »Atemfrequenzen« umspielt rhapsodisch ein Zitat aus Martin Luthers »Tischreden« (Weimarer Ausgabe) und enthält zahlreiche weitere Allusionen auf dessen Schriften, um vor der historischen Folie von Luthers Beitrag zur Mündigkeit des Menschen zu zeigen, dass das Krisenbewusstsein unserer Zeit nicht zwingend in Untergangsszenarien münden muss (wie nicht nur in der Reformation heraufbeschworen), sondern auch eine Chance ist, über die endlichen Schönheiten der oft schwer zu erkennenden, scheinbar unbedeutenden Dinge nachzudenken.
Jürgen Brôcan
geb. 1965 in Göttingen, lebt seit 2003 in Dortmund als Lyriker, Essayist, Übersetzer, Literaturkritiker und Herausgeber. Er hat Robinson Jeffers, Marianne Moore, Walt Whitman, Ralph Waldo Emerson, Nathaniel Hawthorne, Denise Levertov, John Muir, Aldo Leopold, René Char, Georges Schehadé, Ranjit Hoskote und viele andere ins Deutsche übertragen. Zu seinen Auszeichnungen gehören neben zahlreichen Stipendien der Paul-Scheerbart-Preis, der postpoetry.NRW und der Literaturpreis Ruhr. Gedichtbände: Ortskenntnis. Gedichte 1994- 2006. (EA: 2008) Dortmund 2020. Antidot. Berlin u. Hörby 2012. Holzäpfel. Berlin 2015. Schädelflüchter (EA: 2015) Dortmund 2020. Wacholderträume. Berlin 2018. Ritzelwellen. München 2020.
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